MISSION SANTA BARBARA, KIRCHE UND KLOSTER

Die historische Kirche wurde 1820 erbaut, nachdem 1812 bei einem Erdbeben die vorhergehende Kirche zerstört worden war. Die Kirchenfassade ist ein Entwurf nach den Vorstellungen des römischen Architekten und Ingenieurs Marcus Vitruvius Pollio, der zur Zeit der Herrschaft des ersten Kaisers von Rom, des Kaisers Augustus (27 v. Chr. – 14 n. Chr.), lebte. Die Vorstellungen von Vitruvius, die Proportionen des menschlichen Körpers für die Gestaltung von Gebäuden und öffentlichen Räumen zu nutzen, beeinflussten Renaissance-Künstler wie Leonardo Da Vinci und wurden in der neoklassizistischen Bewegung des späten 18.. und frühen 19.. Jahrhunderts wieder populär. Diese Vorstellungen wurden in einem Buch dargestellt, erschienen in Madrid 1787, Los Diez Libros De Architectura de M. Vitruvio Polion. Dieses Buch war in der Bibliothek dieser Mission vorhanden, als die Pläne fertig gestellt wurden, um die neue Steinkirche zu bauen. Das Buch befindet sich derzeit in den Sammlungen der Bibliothek von Mission und Archiv von Santa Bárbara. Eine Illustration in dieser Ausgabe diente als Referenz für die Gestaltung der Fassade der heutigen Steinkirche.

Bereits ausgebildete Handwerker der Chumash erlernten neue Fähigkeiten der Bearbeitung von Stein und Holz von Handwerkern aus Mexiko. Etwa 20 Handwerker kamen zwischen 1792 und 1795 hier an. Diese hatten Verträge mit vier oder fünf Jahren Laufzeit. Das Entwickeln einer Handwerkerklasse bei den Missionen hatte Auswirkungen auf die Einzelpersonen und die Mission als Ganzes. Getaufte Ureinwohner erwarben Fähigkeiten, die in der gesamten Kolonialgesellschaft sehr begehrt waren, und diese neu entwickelten Fähigkeiten gaben den Handwerkern einen höheren Status. 

Die Bau- und Restaurierungsarbeiten wurden im Laufe der Jahre fortgesetzt. Der Klosterflügel oder Konvent war zunächst nur ein Stockwerk hoch. Der zweite Stock wurde im späten 19.. Jahrhundert hinzugefügt. 1925 verursachte ein weiteres Erdbeben umfangreiche Schäden an der Missionskirche und den Glockentürmen. Die Restaurierungsarbeiten wurden 1927 abgeschlossen. Die strukturellen Arbeiten an der Fassade in den 1950er Jahren behandelten Risse, das Ergebnis fehlerhafter Materialien, die bei der Restaurierung der 1920er Jahre verwendet worden waren. In dieser Zeit wurden die Glockentürme aus Sicherheitsgründen von Stein auf Holz und Beton umgebaut. Wenn Sie genau hinsehen, werden Sie sehen, dass die scheinbaren „Steine“ auf den Türmen tatsächlich aufgemalt sind. Heute enthüllt die Schönheit der Kirche die Geschichte der Mission und die Handwerkskunst der Chumash-Künstler und dient weiterhin als Raum für Gebet und Frieden in der Gemeinschaft.